Was steckt eigentlich hinter dem KSV-Rating? Und wie wird er berechnet? Erfahren Sie hier alles rund um Österreichs wichtigsten Bonitätswert.
Damit Kreditinstitute und Vermieter einschätzen können, wie hoch die Bonität von Kreditnehmern oder Mietern ausfällt, verlassen sie sich in der Regel unter anderem auf eine der großen Auskunfteien. In ganz Österreich ist der KSV nach wie vor die größte dieser Organisationen, welche darauf spezialisiert sind, aus einer Vielzahl von Indikatoren eine entsprechende Bonitäts-Bewertung zu berechnen.
Welche Arten von Daten werden für das KSV-Rating gesammelt?
Während es bei dem KSV ebenso wie bei anderen österreichischen Auskunfteien weiterhin das größte Geschäftsgeheimnis bleibt, wie die Bonitätswertung genau zustande kommt, sind gewisse Daten bekannt, die immer in die Berechnung einfließen. Zu diesen Daten zählen etwa:
- Name, Alter, Geschlecht und Familienstand
- Anzahl und Eckdaten von Bankkonten und Kreditkarten
- Anzahl, Summe und Konditionen laufender Kredite
- Laufende Verträge (Mobilfunk, Online-Händler, Geräte-Leasing)
- Bestehende Bürgschaften
- Beruf
- Wohnort und Umzugshäufigkeit
- Insolvenzverfahren oder unbeglichene Forderungen
Während einige weitere Daten Teil dieser Berechnung sein können, gibt es auch Bereiche, in welchen der KSV keine Informationen speichern darf. Das sind vor allem Daten zu:
- Religion
- Nationalität
- Privatvermögen und -kapital
- Einkommen
Wie hoch ist mein KSV-Rating?
Wie hoch Ihr eigenes KSV-Rating ausfällt, können Sie seit Inkrafttreten der DSGVO in 2018 ganz einfach über die Selbstauskunft erfahren. Diese ist einmal im Jahr für Sie kostenlos und lässt sich mit nur wenigen Klicks über die Website des KSV online anfordern.
Was bedeutet mein KSV-Rating?
Ihr Bonitätswert, der von dem KSV festgelegt wird, nimmt einen Wert von 100 bis 700 Punkten an, wobei ein geringer Wert besser ist. Dieser Punktwert bestimmt Ihr Ausfallrisiko – also die Wahrscheinlichkeit einer ausbleibenden Rückzahlung – bei der Aufnahme eines Kredites jeglicher Art. Spätestens ab einem Wert von 400 (entsprechend einer Ausfallwahrscheinlichkeit von mindestens 1,3%) sind Sie für Banken ein finanzielles Risiko; fällt dieser gar niedriger als 500 aus, gehen Ihre Chancen auf ein Darlehen bereits gegen null.
Wie verbessere ich mein KSV-Rating?
Negative Einträge in Ihrer KSV-Auskunft haben schwere Folgen für Ihre finanzielle Zukunft und verbauen den Weg zu vielen Möglichkeiten, von Wohnungen bis hin zu Ratenzahlungen für dringend benötigte Geräte. Um Ihre KSV-Bewertung so gut wie möglich zu gestalten, sollten Sie vor allem keine unnötigen Kredite aufnehmen, Rechnungen rechtzeitig zahlen und Zahlungsverzug rechtzeitig kommunizieren.
Zusätzlich schleichen sich außerdem oft Fehleinträge (auch negative) ein, die Sie korrigieren lassen können. Machen Sie zur Überprüfung Gebrauch von Ihrem Recht auf Dateneinsicht, welches für jedes Kalenderjahr gilt. Im Allgemeinen lohnt es sich, Ausgaben zu minimieren und beispielsweise einem Drei-Konten-Modell zu folgen, über welches Sie Ihre Finanzen leichter im Griff halten – und so auch beim KSV positiv punkten können.